Trendsport im UnterrichtMit dem Seil zu mehr Kreativität und Ausdauer
Blickte man in Coronazeiten in eine Schulsporthalle, so wurden auch hier die Auswirkungen der Pandemie deutlich: Sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrkräfte konnten nur eingeschränkt Sport treiben. Denn die Inhalte des Unterrichts waren andere als noch vor der Pandemie. Auf extensive, aerobe Belastungen wurde weitestgehend verzichtet, vor allem solange man den Sportunterricht aufgrund der Witterung noch nicht nach draußen verlegen konnte.
Zu solch intensiven Sportarten zählt die Trendsportart Rope Skipping ganz sicher: der konditionelle Anforderungsbereich liegt maßgeblich im Schnelligkeits- und Ausdauerbereich, doch auch Fähigkeiten der (Sprung-)Kraft und Beweglichkeit sind gefragt und führen zu schweißtreibenden Sportstunden. Also lieber völlig darauf verzichten?! Nur zähneknirschend mochte und mag man das als Sportlehrkraft akzeptieren. Variantenreiche Trainingsmöglichkeiten der konditionellen und koordinativen Fähigkeiten sind auch in Coronazeiten wichtig.
Aus diesem Grund zeigen wir euch, wie man auch andere Formen des Rope Skipping kreativ im Sportunterricht umsetzen kann, welche die Schülerinnen und Schüler fördern und Spaß machen.
Partnervariationen im Single Rope (Einzelseil): Traveller und Two in One
Ein Seil – zwei Springer: So sieht die Partnerarbeit im Rope Skipping aus. Dabei kann jeder Springer einen Griff schwingen, wie oben beim Two in one zu sehen ist.
Oder ein Springer springt und schwingt beim Traveller das Seil für beide, sodass der zweite Springer „nur“ springt. Man kann hier variantenreich arbeiten, indem der freie Springer dreht, rein- oder rausspringt bzw. beide Griffe abnimmt.
Gruppenvariationen im langen Seil: Long Rope und Double Dutch
Für Anfänger sowohl in der Unter- als auch Mittelstufe bestens geeignet ist das Springen im langen Seil, das sogenannte Long Rope. Dabei wird ein Stoffseil von zwei Schwingern so geschwungen, dass es mittig gerade 30-40 cm Bodenkontakt hat. Ein oder mehrere Springer haben im Seil verschiedene Srpungmöglichkeiten:
- Fußsprünge im Seil: Beine grätschen (Side Straddle), Knie heben (Knees up), Beine kreuzen (X-Motion), Fußspitzentab (Toe to toe), Fersentab (heel to heel), Beine twisten (Skier), Bein pendeln (Leg swing)
- Drehungen: halb, ganz, dreiviertel
- Turnerische Elemente: Liegestütz (Push Up), Handstand (Frog)
- Ein- und Ausgänge: seitlich (nahe am Schwinger), frontal, durch die Beine des Schwingers (Hundehütte)
Dadurch, dass von drei Schülerinnen nur eine im Seil aktiv springt, können die anderen während des Schwingens des Long Ropes durchatmen und wieder zu Kräften kommen.
Besondere Variationen können beim Long Rope kreativ ausprobiert und von den Schülerinnen und Schülern neu erarbeitet werden: Hier im Bild sieht man eine feste Schwingerin (links), zwei Springerinnen und die rechte Schwingerin, die sich ins Seil eindreht und dadurch neben der Seilaktion auch selbst springt. Bei dieser Übung kann man beliebige Wechsel vollziehen: Springerinnen tauschen mit der Schwingerin, rein- und rausdrehen, alles was die Fantasie zustande bringt.
Die große Kunst des Rope Skipping stellt das Double Dutch dar. Dabei schwingen zwei Schwinger zwei lange Seile gegengleich. Von den konditionellen Anforderungen ist es dem Long Rope sehr ähnlich.
Beim Double Dutch kommt ein zweites Seil dazu, sodass weiterhin zwei Schwinger „nur“ die Seile gegengleich schwingen, während mindestens ein Springer im Seil Tricks wie im Long Rope springt. Auch Partner-Power-Tricks können durchführt werden. Beim Double Dutch ist vor allem für Anfänger das Rein- und Rausspringen aus dem Seil eine Herausforderung.