Berufsorientierung an der MittelschuleWie geht's weiter nach der Schule?

Schulische Berufsorientierung sieht an den verschiedenen Schularten und Schulen in Bayern sehr unterschiedlich aus. Manche Schulen geben diesem Thema nur wenig Raum, während andere ganze Berufsorientierungskonzepte eingeführt haben. Im mittelfränkischen Landkreis Ansbach sind mittlerweile an insgesamt 16 Mittelschulen zehn Mitarbeiter:innen der Jugendhilfe Creglingen als Jahrgangsübergreifende Berufswahlbegleitung (JBB) tätig. Bei dem Projekt handelt es sich um eine ergänzende und vertiefende Maßnahme zu den Angeboten der Agentur für Arbeit und der Schulen zur Berufsorientierung und Berufswahlentscheidung der Schüler:innen der Jahrgangsstufen 7 bis 10.

Während in manchen Mittelschulen die Jahrgangsübergreifenden Berufswahlbegleitungen schon seit über zehn Jahren im Landkreis Ansbach im Einsatz sind, arbeiten einige dieser Fachkräfte in anderen Mittelschulen erst seit dem Schuljahr 2020/21. Die Grundkonzeption der JBB ist in jeder Mittelschule gleich. Dennoch gibt es vereinzelte Unterschiede, denn die Berufswahlbegleiter:innen passen sich an jede Schule, an die Lehrkräfte und besonders an die Schüler:innen und deren individuelle Bedürfnisse an.

Im Video erfahrt ihr mehr von meiner Tätigkeit als zuständige JBB und meinen täglichen Aufgaben an der Luitpoldschule in Ansbach:

Um einen kleinen Einblick in die Schülerperspektive zu bekommen, sollen nun eine Schülerin und ein Schüler vorgestellt werden, die häufiger im Rahmen von Klassenbesuchen und Einzelberatungen in Kontakt mit der JBB gekommen sind.

Die 17-jährige Erietta besucht aktuell die M10 Klasse der Luitpoldschule und wird diese in wenigen Wochen mit ihrem Mittleren Schulabschluss an der Mittelschule abschließen können. Sie ist eine sehr aufgeweckte und engagierte junge Erwachsene, deren Traumberuf Polizistin ist. Am besten noch bei der Bundespolizei, mit Perspektiven in der Grenzpolizei, der Luftsicherheit oder der GSG 9.

Frau Wolfarth konnte mir beim Klarmachen meiner Schritte helfen, (was ich machen muss) um einen Platz in meinem Wunschberuf zu bekommen. Sie zeigte mir alles bis ins Detail. Sie half mir in allem was ich brauchte und konnte immer meine Fragen beantworten. Sogar schrieb sie mit mir meinen Lebenslauf für eine Bewerbung. Sie kann bei allem für die Zukunft (beruflich) helfen.

Ein weiterer 17-jähriger Schüler aus einer Vorabschlussklasse möchte nach seinem Mittleren Schulabschluss an der Mittelschule im nächsten Jahr gerne Erzieher werden. Der sehr humorvolle und liebenswerte junge Erwachsene könnte sich diesen Beruf entweder in einem Kindergarten oder auch in einem Kinderheim vorstellen. Daneben würde es ihm aber auch gefallen, bei der Bahn als Fahrkartenkontrolleur zu arbeiten.

Frau Wolfarth hat mir bei meinem Lebenslauf und der Bewerbung geholfen, mir Nummern rausgesucht, mir bei meinem Personalbogen geholfen sowie mir wichtige Fragen zum Jugendarbeitsschutzgesetz beantwortet.

Neben der Unterstützung der Schüler:innen bin ich als JBB in der Schule die Ansprechpartnerin für alles, was mit dem Thema Berufsorientierung einhergeht. Als Hauptverantwortliche ist es so möglich, einen Gesamtüberblick zu bekommen und Berufsorientierungsmaßnahmen zielgerichtet und individuell für bestimmte Jahrgangsstufen oder Schüler:innen einsetzen zu können. Dies stellt zum einen eine Entlastung für die Schule und die Lehrkräfte dar, zum anderen wird auch die Kooperation mit anderen Betrieben und Berufsschulen erleichtert.