Wahl der weiterführenden SchuleWelche Schule ist die richtige für mich?
Für Viertklässlerinnen und Viertklässler rückt der Übertritt an eine weiterführende Schule näher. Gemeinsam mit ihren Eltern machen sie sich auf den Weg zu einer Entscheidung. Dieses Animationsvideo bietet Antworten auf zentrale Fragen rund um den Übertritt:
Und hier nochmals zum Nachlesen:
- 1 Woran erkennen wir, welche Schulart für unser Kind die „richtige“ ist? Die Aufnahme an die Realschule oder an das Gymnasium setzt einen bestimmten Notendurchschnitt voraus. Daher geben die Noten einen Anhaltspunkt für die Wahl der zukünftigen Schulart. Ob die gewählte Schulart passend ist, hängt aber auch von den Interessen, der Motivation und der Arbeitshaltung Ihres Kindes ab. Die Mittelschule bietet dabei mit dem gewohnten Klassenlehrerprinzip mehr persönliche Unterstützung bei der Entwicklung Ihres Kindes als das Fachlehrerprinzip an Realschule oder Gymnasium. Neben den Anforderungen, die die verschiedenen Schularten stellen, ist ratsam, sich zu gemeinsam zu überlegen, welche Erwartungen Sie als Familie an die jeweilige Schule haben: Ihr Kind sollte sich nach dem Übertritt weder unterfordert noch überfordert fühlen. Bedenken Sie, dass Sie zusammen eine Entscheidung für den Augenblick treffen – für die Schulart, die im Moment am passendsten erscheint. Es ist keine Entscheidung für das ganze Leben, da zwischen den Schularten auch flexibel gewechselt werden kann. Es gibt also kein „richtig“ oder „falsch“.
- 2 Welche Stärken wird unser Kind an der weiterführenden Schule einbringen können? Jede weiterführende Schule hat bestimmte Schwerpunkte. An der Mittelschule erhalten Schülerinnen und Schüler eine praxisnahe grundlegende Allgemeinbildung. Sie bietet die Grundlage für den Einstieg in eine berufliche Ausbildung und eine erfolgreiche Zukunft. Gute Voraussetzungen sind Interesse und Freude am praktischen Tun. An der Realschule erhalten Schülerinnen und Schüler eine fundierte Allgemeinbildung, bei der Theorie und Praxis eng miteinander verzahnt sind. Neben ihrem Interesse an theoretischen Hintergründen können sie also auch ihre praktischen Fähigkeiten und Neigungen einbringen. Am Gymnasium steht eine vertiefte theoretische Allgemeinbildung im Vordergrund. Die Praxisorientierung ist geringer als an den anderen Schularten. Der Fokus liegt zudem auf der für die Hochschule erforderliche wissenschaftliche Arbeitsweise. Neben Stärken im naturwissenschaftlichen oder mathematischen Bereich können am Gymnasium insbesondere sprachliche Fähigkeiten eingebracht werden, da auf dem Weg zum Abitur mindestens eine zweite Fremdsprache neben Englisch erlernt werden muss.
- 3 Können wir selbst entscheiden, auf welche Schulart unser Kind übertreten wird? Wenn Ihr Kind den erforderlichen Notendurchschnitt für die Realschule oder das Gymnasium erreicht, dann kann es an diesen Schularten aufgenommen werden. An die Mittelschule kann Ihr Kind unabhängig von den erreichten Noten wechseln. In diesem Rahmen können Sie die weiterführende Schulart frei wählen.
- 4 Was ist, wenn unser Kind die Voraussetzungen für den Übertritt an die gewünschte Schulart nicht erfüllt? In diesem Fall besteht die Möglichkeit, am Probeunterricht der Realschule oder des Gymnasiums teilzunehmen. Ihr Kind absolviert an drei Tagen mit Lehrerinnen und Lehrern der zukünftigen weiterführenden Schule den Probeunterricht in Deutsch und Mathematik. Im Mittelpunkt des ersten und zweiten Tages stehen neben Unterrichtsgesprächen zentral gestellte schriftliche Prüfungen zu verschiedenen Aspekten beider Fächer. Am dritten Tag liegt der Fokus auf einem prüfenden Unterrichtsgespräch in beiden Fächern.
- 5 Wie wird es unserem Kind an der neuen Schule gehen? Jede weiterführende Schule unterstützt ihre Schülerinnen und Schüler nach dem Übertritt. An der Mittelschule kann das bereits bekannte Klassenlehrerprinzip den Übergang erleichtern. Außerdem wird im ersten Halbjahr darauf geachtet, dass der Stoff der 4. Jahrgangsstufe in allen Bereichen gesichert ist. Auch an Realschule und Gymnasium gibt es eine Klassenleiterin oder einen Klassenleiter als wichtige Bezugsperson. Zu Beginn des neuen Schuljahres wird der Stoff der 4. Jahrgangsstufe wiederholt. Kennenlerntage, Fahrten ins Schullandheim, Tutorenprogramme und weitere Aktionen, die die Klassengemeinschaft stärken, erleichtern und unterstützen das Ankommen an jeder neuen Schule.
- 6 Was passiert, wenn wir eine „falsche“ Entscheidung treffen? Die Entscheidung für eine weiterführende Schule überlegen Sie sich zusammen mit Ihrem Kind gut. Damit sind zunächst auch bestimmte Erwartungen und Ziele verbunden. Das heißt, in dem Moment, in dem die Entscheidung getroffen wird, ist sie passend. Im Laufe der Zeit kann sich herausstellen, dass die Schulart doch nicht oder nicht mehr passend ist. Das kann sich in den Noten zeigen oder auch daran, dass sich Ihr Kind an der Schule nicht (mehr) wohlfühlt. Möglicherweise haben sich auch die Erwartungen und die Ziele in der Zwischenzeit geändert. Das bayerische Schulsystem bietet viele Möglichkeiten, eine zunächst getroffene Entscheidung in alle Richtungen zu verändern. Ihr Kind kann an jedem Punkt der Schullaufbahn auf eine andere Schulart wechseln. Nach jeder erfolgreich abgeschlossenen Stufe im bayerischen Schulsystem besteht die Möglichkeit, weiter zu lernen, um einen weiterführenden Schulabschluss bis hin zur allgemeinen Hochschulreife zu erreichen. Hinsichtlich des Übertritts beraten Sie die Grundschullehrerin oder der Grundschullehrer Ihres Kindes, denn diese kennen Ihr Kind gut. Bei weiteren Fragen zum Übertritt und bei Herausforderungen an den weiterführenden Schulen erhalten Sie Unterstützung bei zahlreichen Ansprechpartnern der Staatlichen Schulberatung: der zuständigen Beratungslehrerin/dem zuständigen Beratungslehrer an den Grundschulen sowie die Beratungslehrerinnen und Beratungslehrer an den weiterführenden Schulen als Übertrittscoaches sowie an den Staatlichen Schulberatungsstellen.
Alle Informationen, Gedanken und Gefühle dürfen und sollen zum Entscheidungsprozess über die weiterführende Schulart beitragen.
Wir wünschen Ihnen und Ihrem Kind eine gute Entscheidung!
Staatliche Schulberatung
Der gesamten Schulfamilie stehen die Beratungslehrkräfte sowie Schulpsychologinnen und Schulpsychologen an den Schulen vor Ort zur Verfügung. Bei Fragen, die über die einzelne Schule hinausgehen, gibt es Ansprechpersonen an den neun Staatlichen Schulberatungsstellen.