SchülerzeitungNachhaltiger Kleidungskauf oder Mode zum Billigpreis?
Ende November ist es wieder soweit und jeder kennt ihn: Am sogenannten „Black Friday“ locken Händler mit zahlreichen Sonderangeboten und Rabatten. Aber habt ihr auch schon einmal etwas von dem „Kauf-Nix-Tag“ gehört? Dieser Tag fällt auf den letzten Samstag im November und soll zum Nachdenken über das eigene Konsumverhalten anregen sowie ein bewusstes und nachhaltiges Kaufverhalten fördern.
Auch Susanna, Schülerin der Christoph-Probst-Realschule und Mitglied der im Rahmen des Wettbewerbs „Blattmacher“ ausgezeichneten Schülerzeitung „Schulge(t)witter“, hat sich zu unserem Kaufverhalten Gedanken gemacht. Dabei beschäftigt sie vor allem das Thema Mode:
Slow Fashion vs. Fast Fashion
Nachhaltiger Kleidungskauf oder Mode zum Billigpreis?
Unter dem Begriff Fast Fashion versteht man die Produktion vieler Klamotten und Kollektionen innerhalb kurzer Zeit, welche sich hauptsächlich auf die neusten Trends und Favoriten der Mode-Welt konzentrieren. Dabei setzen sie den Fokus auf die Kleidungsstücke, die am meisten und in größtmöglichen Mengen verkauft werden könnten. Hierbei wird nicht auf eine umweltfreundliche Produktion geachtet, sondern eher auf die schnelle und billige Herstellung. Beispiele dafür wären die bekannten Shops, die wir alle doch nur zu gut aus der Fußgängerzone kennen.
Das Gegenteil davon ist Slow Fashion, bei welcher umweltbewusste und recycelte Kleidungsstücke auf nachhaltige Weise verkauft werden. Dazu gehört ebenfalls das Einkaufen in Secondhand-Läden.
Doch wieso ist Fast Fashion so viel weiter verbreitet als Slow Fashion? Auch wenn sich vorerst die nachhaltige Herstellung der Kleidung sehr viel besser anhört und zudem auch besser für unsere Umwelt ist, hat diese auch ihren Preis: Verglichen zum billigen Produktionsweg werden bei Slow Fashion umweltfreundliche Fasern wie Baumwolle verwendet, welche biologisch abbaubar sind und somit auch keine Belastung der Flüsse und Meere darstellen. Ein weiterer Faktor, wieso die Preise höher sind, ist das oft lokale Herstellen der Kleidung und die bessere Bezahlung der Angestellten, welche die Klamotten produzieren.
Eigentlich hört sich das ganze ja super an, doch bis jetzt werden hauptsächlich nur „Basic“-Kleidungsstücke wie simple T-Shirts oder Hosen hergestellt und deshalb gibt es nicht allzu viele umfangreiche Stücke. Dadurch entsteht der Gedanke „Wieso sollte ich für 15 Euro ein weißes T-Shirt kaufen, wenn ich es auch für 5 Euro bekomme?“ Tatsächlich ist diese Meinung berechtigt, denn nicht jeder hat das nötige Geld, um sich teure Kleidung, welche auf den ersten Blick gleich aussieht, zu leisten.
Doch man sollte bedenken, dass die Slow Fashion-Klamotten ein wenig teurer sind, aber dadurch meist eine bessere Qualität haben, somit länger halten und dazu auch noch umweltfreundlich sind. Außerdem gibt es die Möglichkeit, in die Secondhand-Läden vor Ort zu gehen, wo die Preise meistens unter 10 Euro liegen. Natürlich muss man nicht komplett auf den Einkauf bei Fast Fashion-Marken verzichten. Dennoch werden einem inzwischen so viele Möglichkeiten angeboten, seinen Konsum zu minimieren, dass es letztendlich einfach nur der Wille ist, den man aufbringen muss, um wenigstens ein wenig zum Umweltschutz beizutragen.
Es gibt ja sogar schon Onlineshops, wo man die abgelegte Kleidung anderer zu erschwinglichen Preisen kaufen kann, wie zum Beispiel mithilfe der Apps „Vinted“, „Shpock“ oder „Kleinanzeigen“. Also muss man sich nicht einmal mehr für das Secondhandshoppen aus dem Haus bewegen. Ich persönlich kann es auch nur allen empfehlen, die Apps auszuprobieren.
Außerdem, wenn wir ehrlich sind, braucht man nicht immer das neueste Top oder die beliebte Hose, die jeder plötzlich in seinem Kleiderschrank haben will, welche in einem halben Jahr sowieso nicht mal mehr mit einem Auge beachtet wird.