Memes im UnterrichtMr. Incredible, Drake und HaroldTeil der Serie: Digitalität im Referendariat
Heute wird es konkreter: Wir reden über den Einsatz von Memes im Unterricht.
„Ein Meme ist ein kreativer Inhalt, der sich vorwiegend im Internet verbreitet. Dieser ist in der Regel humoristisch und aufheiternd, manchmal auch satirisch und entsprechend gesellschaftskritisch.“ (aus Wikipedia: Meme Kulturphänomen)
Das ist die Erklärung für diejenigen, die den Begriff Meme noch nie gehört haben (weil sie ganz offensichtlich das Internet zum ersten Mal benutzen). Okay, das war jetzt nicht nett. Als Wiedergutmachung erkläre ich, wie man Memes gezielt im Unterricht einsetzen kann und welche Vorteile diese mit sich bringen.
Memes als fächerübergreifend einsetzbare Unterrichtsmethode
Viele soziale Medien (z. B. Instagram oder TikTok), auf denen Memes veröffentlicht werden, sind erst ab dem 13. Lebensjahr zugänglich. Dementsprechend macht es Sinn, die humoristischen Bildchen erst ab der 7. Jahrgangsstufe in den Unterricht einzubauen. Memes können in den unterschiedlichen Phasen variabel eingesetzt werden: als Einstieg, Sicherung, getrennte oder zusammenhängende Arbeitsphase oder als ein eigenständiges Projekt über einen längeren Zeitraum ergänzend zu den Unterrichtsinhalten. Die wichtigsten Voraussetzungen für die Erstellung von Memes sind:
- 1 Die Arbeitsanweisungen der Lehrkraft sind verständlich, das Thema ist inhaltlich klar eingegrenzt.
- 2 Die Schülerinnen und Schüler kennen die „Funktionsweise“ von Memes, sind kreativ und haben ein humoristisches Verständnis.
- 3 Die Schülerinnen und Schüler haben den Unterrichtsinhalt verstanden und können diesen pointiert zuspitzen.
Hier einige Beispiele meiner Schülerinnen und Schüler:
Seit einer Novelle des UrhG im Jahr 2021 ist die Vervielfältigung, Verbreitung und öffentliche Wiedergabe eines Werkes zum Zwecke des Pastiches erlaubt (§ 51 a UrhG). Dennoch sollten folgende Tipps bei der Erstellung von Memes beachtet werden: Keine Memes von realen Personen anfertigen, außer es handelt sich um Personen des öffentlichen Lebens oder der Zeitgeschichte. Das Verhältnis zum Recht am eignen Bild ist nämlich noch ungeklärt. Und: Wenn immer möglich Quellenangaben zu den verwendeten Vorlagen machen.
Mein persönlicher Eindruck
Memes lassen sich hervorragend im Unterricht umsetzen und wirken außerordentlich schüleraktivierend. Im Geschichtsunterricht baue ich diese Methode oft in der Sicherungsphase ein. Die Schülerinnen und Schüler vertiefen nicht nur die Unterrichtsinhalte, sondern beurteilen das neue Wissen satirisch-humoristisch. Der Einsatz von Memes fördert somit intensiv die individuelle Auseinandersetzung mit einem Thema und stellt gleichzeitig einen Bezug zu Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler her. Deshalb mein Tipp:
Probieren geht über studieren. Die Schülerinnen und Schüler glänzen oft mit sehr unterhaltsamen Humor, von dem auch die Lachmuskeln profitieren können. Genau solche Methoden lockern den Unterricht schließlich auf und die Inhalte bleiben im Gedächtnis!
Aylin Qasim
Aylin Qasim unterrichtet Deutsch und Geschichte an einer Münchner Realschule und berichtet regelmäßig über ihre Eindrücke und Erfahrungen aus dem Lehrerinnenalltag.