Gymnasiale OberstufeEine W-Seminararbeit anfertigen – eine Mammutaufgabe?
Artikel 1 des Grundgesetzes stellt ganz klar heraus: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Dennoch sind in der Medizin häufig Studien und Versuche am Menschen notwendig, um wissenschaftliche Forschungen und Entdeckungen voranzutreiben. Aktuell stellt sich die Frage nach dem Wert eines Menschenlebens wieder neu im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, aber auch mit dem Krieg in der Ukraine. In welchem Verhältnis stehen Medizin, Politik und Ethik? Solche Fragen sind nicht nur heute sehr präsent, sondern fortwährend ein Grund für verschiedene Auseinandersetzungen, Deklarationen, Gesetze und Regelungen in Medizin und Gesellschaft.
In meinem wissenschaftspropädeutischen Seminar in der Oberstufe am Werner-Heisenberg-Gymnasium hat sich mir die Möglichkeit geboten, ebendiese Thematik in meiner Abschlussarbeit mit dem Thema „Wissenschaftler in Literatur und Film“ zu behandeln.
Chiara hat ein Video erstellt, das euch einen Einblick in das Thema ihrer W-Seminar-Arbeit bietet und euch wertvolle Tipps zum Erstellen der Arbeit verrät:
September/Oktober/November 2019:
Die ersten Schritte zur Titel- bzw. Themafindung waren Recherche und Ideenfindung, sowohl im Internet als auch im Familien- und Freundeskreis. Nach einigen klassischen Werken wie „Frankenstein“ und „Die Physiker“ sowie auch literarisierten Biografien von beispielsweise Patch Adams oder Ben Carson, bin ich durch die Romanverfilmung „Extreme measures“ letztendlich auf die Grundlage meiner Seminararbeit gestoßen, die deutsche Ausgabe des Werks von Michael Palmer mit dem Titel „Extrem... mit allen Mitteln“.
Dezember 2019:
Nach mehrmaligem Lesen des Buches sowie parallelen Aufzeichnungen habe ich mir Schlüsselthemen des Romans herausgeschrieben, die meiner Arbeit Struktur geben sollten. Schon hier begann die Suche bzw. der Gebrauch von Sekundärliteratur. Das in meinen Notizen herausgearbeitete Grundgerüst des Werkes hinsichtlich des Inhalts, der Personen und des Schreibstils habe ich daraufhin visuell in Grafiken aufgearbeitet. Neben dem von mir später ausformulierten Text sollen diese das Verständnis und den Lesefluss erleichtern. Nach einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Buch habe ich auch eine Auswahl an Themen getroffen, die nicht nur auf Grundlage des Werkes, der Fiktion, sondern auch im Hinblick auf den Aktualitätsbezug von mir untersucht wurden. Essentielle Themen waren hierbei: Grenzen der Medizin, ethische Verantwortung, Macht und Würde, Menschenversuche, Seuchen und Antibiotika.
Februar 2020:
Sobald die inhaltliche Struktur meiner Arbeit festgelegt war, ging es an die konkrete Umsetzung. Neben dem Verfassen einer Gliederung und dem Ausformulieren der einzelnen Punkte habe ich auch ein großes Augenmerk auf valide Quellen, korrektes Zitieren, eine formgerechte Formatierung und kontinuierliche Quellendokumentation in Form eines Literatur- bzw. Abbildungsverzeichnisses gelegt, um das spätere Überarbeiten zu erleichtern.
Nachdem ich das Grundgerüst meiner Arbeit angelegt hatte, hieß es: kürzen, umschreiben, besser formulieren, formatieren.
Schließlich habe ich trotz der anfänglichen Schwierigkeiten bzw. Fragen wie „Wie soll ich anfangen? Was soll ich denn jetzt da schreiben!“ meine Seminararbeit pünktlich vollendet. Die Arbeit hat nicht nur mein Wissen erweitert und weiteres Interesse angeregt, sondern mich auch angespornt, diese so präsente Thematik an andere Menschen weiterzugeben. Aktuell arbeite ich daran, aus der Seminararbeit einen Lektüreschlüssel zu erstellen, der dann hoffentlich großes Interesse bei Jugendlichen findet oder als Unterrichtsinhalt bzw. Anregung für Schullektüren dienen kann.
Chiara
Chiara hat ihr Abitur am Werner-Heisenberg-Gymnasium absolviert. Ihre Abschlussarbeit hat sie im Seminar „Wissenschaftler in Literatur und Film“ geschrieben.