MINTeinanderBrücken bauen mit Wissenschaft und Herz

Können ältere Menschen, auch wenn sie gesundheitliche Einschränkungen haben, noch für naturwissenschaftliche Experimente begeistert werden? Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8d der Alexander-von-Humboldt-Realschule in Bayreuth zeigen, dass dies möglich ist. Das Projekt „MINTeinander“, gestartet im Schuljahr 2023/2024, findet alle 14 Tage als freiwilliges Engagement der Klasse in ihrer Freizeit statt und erfreut sich auf beiden Seiten großer Beliebtheit.

Die Entstehung der Projektidee

Die Idee für „MINTeinander“ entstand aus dem Wunsch der Schülerinnen und Schüler, sich sozial zu engagieren, sowie meinem Ziel, das naturwissenschaftliche Verständnis der Klasse zu fördern. Seit Beginn der 7. Klasse besuchen die Schülerinnen und Schüler regelmäßig das Seniorenheim St. Martin in Bayreuth, um den Bewohnerinnen und Bewohnern durch ausgewählte naturwissenschaftliche Experimente eine willkommene Abwechslung zu bieten.

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Schülerinnen und Schüler als Lehrende

Die Schülerinnen und Schüler bereiten im Klassenzimmer einfache und sichere Experimente vor, wie eine Rakete, die mit Brausetabletten betrieben wird, oder ein Farbenspiel mit Schokolinsen im Wasser. Diese Experimente führen sie dann im Seniorenheim durch. Dabei übernehmen sie die Rolle der Lehrenden und präsentieren ihre Experimente und ihr Wissen so anschaulich, dass die Seniorinnen und Senioren motiviert werden, die Versuche selbst auszuprobieren. Der lebhafte Austausch fördert das Interesse der Seniorinnen und Senioren an naturwissenschaftlichen Themen.

Das Projekt zeigt, dass Schülerinnen und Schüler, die selbst unterrichten, fachliche Zusammenhänge besser verstehen und lernen. Und siehe da: Die Klasse verbesserte tatsächlich ihre Leistungen in den MINT-Fächern!

Soziale Kompetenzen, Generationenverständnis und naturwissenschaftliche Bildung

Das Projekt unterstreicht die Bedeutung einer offenen Schule, die ihrem Bildungsauftrag gerecht wird. Es verbindet naturwissenschaftliche Bildung mit der Förderung sozialer Kompetenzen der Jugendlichen. Die Begegnung zwischen den Generationen ist für alle Beteiligten bereichernd und von Empathie geprägt. Die Schülerinnen und Schüler erhalten zudem Einblicke in Berufsfelder, die heute und in Zukunft vom Fachkräftemangel betroffen sind, was dem Projekt eine zukunftsweisende Bedeutung verleiht.

Eine neue Dimension des "Public Understanding of Science"

Unser Projekt „MINTeinander“ verdeutlicht, dass das öffentliche Verständnis für Wissenschaft eine neue Dimension erreichen kann, wenn es generationenübergreifend gestaltet wird. Die Begeisterung und das Interesse der Seniorinnen und Senioren sowie die verbesserten Leistungen und sozialen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sind überzeugende Argumente, dieses Projekt unbedingt zu kopieren!

Dr. Matthias Niedermeier

Dr. Matthias Niedermeier

Dr. Matthias Niedermeier ist Konrektor der Alexander-von-Humboldt-Realschule Bayreuth. Dort unterrichtet er die Fächer Biologie und Chemie. Als regionaler MINT21-Koordinator unterstützt er die oberfränkischen Netzwerkschulen in deren Engagement, eigene MINT-Kompetenzen aufzubauen oder bisherige MINT-Erfahrungen zu optimieren. Zusammen mit den Schülerinnen und Schülern der Klasse 8d entwickelte er das Projekt „MINTeinander“, das nach dem oberfränkischen Realschulchampion und dem MINT21-Preis auch mit dem Zukunftspreis der Cornelsen Stiftung Lehren und Lernen ausgezeichnet wurde.

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