Das Tablet im UnterrichtHurra, ein Dienstgerät! – Und jetzt!?Teil der Serie: Mit dem Tablet durchs Schuljahr

Die meisten Kolleginnen und Kollegen in Bayern haben sie nun – Dienstgeräte. Nun kann es losgehen mit gelebter Digitalisierung in Unterricht und allem, was dazugehört. Doch nicht jeder ist mit dem neuen Arbeitsmittel vertraut, man fürchtet lange Einarbeitungszeiten und verlorenes Material. Und überhaupt: Ordner voller Konzepte und Kopien! Auch ich bin im letzten Schuljahr sozusagen von null gestartet. Frisch angekommen an einer iPad-Schule, selbst noch nie ein Tablet in der Hand gehabt. Und heute muss ich sagen: ich möchte keinen Tag mehr ohne verbringen.

Never change a running system? Doch! Denn die Geräte sollen in erster Linie ja eins: uns den Arbeitsalltag erleichtern. Damit genau das passiert und die Umstellung auf digital nicht nur mit Mehrarbeit, sondern in erster Linie auch mit Mehrwert verbunden ist, hier die wichtigsten Tipps und Tools, die mir beim Start in die digitale Schulwelt geholfen haben:

Tipp 1: Eine gutes Notizenprogramm zum Erstellen von Tafelbildern, Unterrichtsnotizen oder Ähnlichem

In diesem Punkt bin ich mit allen Kolleginnen und Kollegen, die ich für diesen Beitrag befragt habe, einig: Apps bzw. Programme zum Erstellen von Notizen sind Gold wert! Vorbei sind Zettelwirtschaft und das Mitschleppen jeder Menge Papier. In gängigen Apps wie GoodNotes oder OneNote können digitale Tafelbilder simpel erstellt, Arbeitsblätter eingefügt und Schülerergebnisse in Form von Fotos spontan aufgenommen werden. Dabei ist die Software intuitiv zu bedienen, zudem gibt es immer wieder Online-Fortbildungen sowie zahlreiche Tutorials beispielsweise auf YouTube, die einem grundlegende Funktionen aber auch viele zusätzliche Kniffe zeigen. Es gilt: Einfach trauen und ausprobieren! Hier gibt es noch weitere Erläuterungen:

00:0004:00--:--75%

Tipp 2: E-Books und digitale Unterrichtsassistenten

Fast alle gängigen Verlage bieten mittlerweile ihre Schulbücher in digitaler Form an. Für Lehrkräfte gibt es zudem oft die Option, den so genannten digitalen Unterrichtsassistenten zu erwerben, also das Lehrerhandbuch in digitaler Form. Diese können entweder über die Websites des jeweiligen Verlages oder über die jeweilige App abgerufen werden. Einmal geladen, können sie auch offline verwendet werden. Hier gibt es noch weitere Erläuterungen:

00:0003:20--:--75%

Tipp 3: Digitalisierung von Arbeitsmaterial

Was mache ich mit meinen über die Jahre sorgfältig angesammelten Arbeitsblättern in meinen Ordnern zuhause – vor allem, wenn ich sie nicht digital habe? Auch das ist kein Problem. Die gängigen Programme verfügen über interne Scan-Funktionen, sodass gedruckte Arbeitsblätter schnell digitalisiert werden können. Zudem gibt es Apps, die hochwertige Scans erstellen, kostenfrei. PDF- oder Word-Dateien lassen sich im Normalfall auch mit der Notizapp öffnen. Ebenso können dort erstellte Dokumente einfach als PDF-Dateien exportiert und versendet werden, so auch an Schüler im Unterricht, die selbst über ein digitales Gerät verfügen. In meinem Oberstufen-Kurs in Deutsch arbeiten so beispielsweise 15 von 25 Schülern digital, die Ersparnis an Kopien ist enorm. Zur Digitalisierung kommt also auch noch die Nachhaltigkeit. Wie einfach und schnell das Ganze funktioniert, seht ihr im Videoclip:

00:0004:46--:--75%
Annelie Wolf Tipps für Dienstgeräte 3 - Scannen

Mit diesen beiden Tipps gestalte ich 90% meines Unterrichts und meiner Vorbereitung. Dabei bin ich kein Verfechter der absoluten Digitalisierung. Auch ich benutze regelmäßig in meinem Unterricht die Tafel. Dennoch: Das digitale Gerät verschafft mir Flexibilität. Je nach Klasse, je nach Sozialform, je nach Ausstattung des Klassenzimmers kann ich so verschiedene Tools einsetzen, die mir helfen, den Überblick zu bewahren (so fotografiere ich zum Beispiel auch meine klassischen Tafelbilder ab und speichere sie im Ordner der Klasse ab) und meinen Unterricht abwechslungsreich und mit sinnvollem Medieneinsatz zu gestalten. Das eine schließt hier das andere nicht aus.

Annelie Wolf

Annelie Wolf

Annelie Wolf ist Lehrerin für Deutsch, Ethik und Englisch am Schiller-Gymnasium in Hof und unterstützt dort ihre Kolleginnen und Kollegen bei der Betreuung und Einrichtung der Geräte in den Tablet-Klassen.

Sofern Sie uns Ihre Einwilligung erteilen, verwenden wir Cookies zur Nutzung unseres Webanalyse-Tools Matomo Analytics. Durch einen Klick auf den Button „Zustimmen“ erteilen Sie uns Ihre Einwilligung dahingehend, dass wir zu Analysezwecken Cookies (kleine Textdateien mit einer Gültigkeitsdauer von maximal zwei Jahren) setzen und die sich ergebenden Daten verarbeiten dürfen. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in unserer Datenschutzerklärung widerrufen. Dort finden Sie auch weitere Informationen.